Die Bodensee Region muss Attraktiver für Softwareentwickler werden

20. Dezember 2017 | Mittwoch

Im Rahmen einer vom Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration initiierten Digitalisierungstour waren Oberbürgermeister Andreas Brand und der CIO/CDO der Landesregierung Stefan Krebs vergangene Woche bei doubleSlash zu Gast. Im Fokus standen Themen wie Arbeitgeberattraktivität und die Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben in der Region.

Andreas Brand und Stefan Krebs zu Besuch bei doubleSlash

Was kann man tun, um die Bodenseeregion attraktiver für IT Berufe zu gestalten und damit Baden Württemberg hin zu einer digitalen Hochburg zu entwickeln? Das waren die zentralen Fragen beim Besuch von Stefan Krebs und Oberbürgermeister Andreas Brand beim Beratungs- und Softwarehaus doubleSlash.

Als CIO/CDO des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration gehört es zu Krebs Kernaufgaben, in Baden-Württemberg die digitale Transformation voran zu treiben. Ein Bestandteil davon ist, mit wichtigen Umsetzern der Digitalisierung in den Dialog zu kommen, Best Practices auszutauschen und gemeinsam an Problemlösungen für kommende Herausforderungen zu arbeiten.

Start Ups und innovative Digitalisierungsschmieden zieht es eher in die Großstadt

Zwar ist Baden-Württemberg Vorreiter in Sachen Innovationen, bei der Digitalisierung sähe das aber anders aus, so Krebs. Eine Herausforderung, der man hier begegnen müsse sei, dass sich Start Ups zumeist in Großstädten wie Berlin oder München ansiedeln. Hier die Basis zu schaffen, damit digitale, softwaregetriebene Innovationen umgesetzt werden können und auf fruchtbaren Boden treffen, ist eines von Krebs ersten Vorhaben. Für ihn gehöre aber gleichzeitig dazu, den Mittelstand und die Kommunen bei ihren Digitalisierungsvorhaben zu begleiten, ihnen die Angst vor der digitalen Transformation zu nehmen, auch oder gerade wenn es um das Thema Arbeitsplätze geht.

doubleSlash Geschäftsführer Konrad Krafft sieht insbesondere einen Handlungsbedarf in der Wertschätzung von Entwicklern und dem damit verbundenen Fachkräftemangel. Es sei jahrelang viel investiert worden, um die Wirtschaft und das Ingenieurwesen in der Region stark zu machen. „Das muss uns jetzt auch mit Softwareentwicklern gelingen“, sagt er. Die Wertschätzung für die Informatik müsse steigen und schon in den Schulen gefördert werden, da sie maßgeblicher Treiber digitaler Innovationen ist. Krebs sicherte zu, diese Herausforderung erkannt zu haben und vermehrt in die Ausbildung von IT-Fachkräften zu investieren.

doubleSlash reagiert auf die steigende Nachfrage nach Begleitern und Umsetzern der Digitalisierung und eröffnet Anfang 2018 neben der Niederlassung in München einen weiteren Standort in Stuttgart.

Kompetenzzentren aufbauen und Silodenken auflösen

Kompetenzzentren aufbauen und Silodenken auflöseAuch die Städte und Kommunen können einen Beitrag dazu leisten, dass das Arbeiten in der Bodenseeregion für Entwickler attraktiv wird und bleibt. „Das Aufbauen von Kompetenzzentren, an denen Know how gebündelt wird ist der richtige Weg. Der Competence Park ist ein gutes Beispiel dafür. Es braucht mehr Wissenswerkstädten für Digitalisierung“, sagt Krafft. Nur wenn Silodenken aufgelöst werde, könne die Digitale Transformation gelingen, in dem man sie gemeinsam gestaltet.